Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kleine Geschichten für zwischendurch


Einige Stichworte mit kurzer Story, was so passierte seit meinem letztem Blogeintrag:
Auch wenn ich mich wirklich bemühte habe mich an die wichtigsten Ereignisse zu erinnern sind chronologische Ungereimtheiten nicht ausgeschlossen....



Vegetarisches Essen: Mein Körper hat sich wohl schon dermaßen an (gammel-??) Fleisch gewöhnt, dass er nicht damit zurecht kam als wir vegetarisch Essen war, sodass er sich mein Körper in einen rigurosen Vermieter verwandelte: Alles raus was keine Miete zahlt! Egal ob vorne oder hinten. Nach einer Nacht voller Qualen und wenig Schlaf, lag ich 3 Tage ziemlich geschwächt daheim in meinem Bett und betrieb aktive Erholung.


Sonnen-Erlebnisse in Parola
  • Fröhliche, lachenende Kindergesichter die mir mit Vollspeed auf der Straße entgegenrennen
  • Mit Knete spielen. Und das jeden Tag aufs neue :)
  • Eine Gruppe Kinder die neben mir läuft und schreit: „Teacher coming, Teacher coming!“
  • Einen Becher voll mit herrlich erfrischendem Kokosnuss-Wasser.
  • Wenn man immer öfter mal ein paar Sätze Tagalog versteht und sogar antworten kann :D

Ich und meine Kids :)


 

Lyla: Australische Austauschstudentin, Mitbewohnerin in unserem Wohnheim und mittlerweile unsre beste Freundin hier. Nicht nur, dass wir endlich jemaden in unserem Haus kennen, sondern sie nimmt uns auch auf sämtliche Studentenpartys und Veranstaltungen mit, wodurch wir im letzten Monat sämtliche neue Leute kennengelernt haben.
Getrieben von ihrem unbändigem Tatendrang und ihrer jederzeit mitreisender guten Laune können wir schon jetzt auf einige unvergessliche Erlebnisse zusammen zurückblicken.

 


Studentenpartys: Ich habe aufjeden Fall den Eindruck gewonnen, dass einige Austauschstudenten nicht der Weiterbildung wegen, den weiten Weg auf die Philippinen angetretten sind. Man lernt dort aufjeden Fall ziemlich viele Leute von überall aus der Welt kennen. Wir haben dort sogar schon waschechte Filipinos kennengelernt! Mit meiner in diesem Bereich gesammelten Erfahrung , lässt sich rückblickend sagen, dass es sich auf Poolpartys immer noch am besten feiern lässt, zudem hier auch in der Nacht die Temperaturen immer wieder gerne auf eine Abkühlung ins kühle Nass einladen. 




 



Robert: Ein deutscher Volunteer in Manila, den wir hier kennengelernt haben. Machen mittlerweile ziemlich viel zusammen, obwohl wir doch recht weit auseinander wohnen. Während er nun am Wochenende manchmal bei uns übernachten kann, können wir unter der Woche nach der Arbeit immer gern vorbei schauen. Dort können auch unsere Kochkünste unter Beweis stellen, was uns in unserem Wohnheim leider verwährt bleibt. 


 

Puso-sa-Puso Christmas-Party: Eine rießige Weihnachtsfeier für über 1000 Slumkinder, die von unserem Projekt veranstaltet wurde. Ab 8:00 Uhr sind wir wie fleißigen Bienlein dort herumgeschwirrt, haben aufgebaut, eingetütet und vorbereitet. Da man für so ein Event aber nicht nur ein paar helfende Hände braucht, hat unser Chef seine Kontakte spielen lassen, sodass sich im Laufe des Vormittags mehrere 100 Freiwillige in der Freiluftaula eines Pausenhofes versammelt haben. Jeder von uns hatte dann die ehrenvolle Aufgabe 5 Kinder zu betreuen. Am Anfang hat jedes Kind ein Mittagessen bekommen und als Nachtisch gab es eine kleine Tüte zuckersüßer Leckereien. Das war natürlich ganz im Sinne der Kinder. Nachdem wir danach das Programm mit einem Eröffnungsgebet eröffnet hatten, konnte die Show beginnen. Angefangen mit einem eher lahmen Hundedresseur über einen mittelmäßigem Zauberer wurde die Vorstellung von einem echt genialem Jongleur und Künstler beendet. Für die Kinder war es natürlich ein einziges gigantisches Highlight, bei dem 2000 Augen mit der Sonne um die Wette gestrahlt haben. Als jedes Kind am Schluss noch ein kleines Weihnachtsgeschenk bekommen hat, musste die Sonne resigniert aufgeben.
Es war aufjeden Fall ein einzigartiges Erlebnis, bei dem ich mal aufs neue erfahren habe, wie ansteckend doch glückliche Kinder sind. 
(Leider habe ich im Moment noch keine Bilder von der Christmas, es werden aber sicher noch ein paar großartige folgen!)
 

Eröffnungsgebet: Geschrieben, übersetzt und vorgetragen von Korbianan Winkler und René Nüßlein! Eine Woche vor der großen Weihnachtsfeier wurde uns eröffnet, dass wir den Nachmittag mit einem Gebet eröffnen werden. Da wir allerdings ein selbstgeschriebens Gebet in Tagalog auswendig vor ca. 1500 vortragen sollten, war es eine richtige Mammutaufgabe für uns. Nach intesivem Üben kam dann unser großer Auftritt. 1000 Kinder und toten Stille.
Unser holpriger Vortrag brachte nur ansatzweise zum Vorschein, wie angespannt und panisch es in meinem Innerem aussah. Nach unserer „unendlich“ langen Fürbitte, ernteten wir von einen begeisterten Applaus von unseren Zuhörer. Offentsichtlich waren alle mit uns zufrieden, außer wir selbst, da wir es eigentlich besser gekonnt hätten. Genau genommen haben wir auch wirklich viele Fehler gemacht, aber ich glaube man hat gesehen, dass wir uns Mühe gegeben haben und wie hart es für uns war. Jetzt bin ich zumindest wieder um eine Erfahrung reicher. 
 

Merkwürdige bis verstörende Vorkommnise in Parola
  • Betrunkener Onkel der mich bedrängt und küssen will.
  • Ein fetter Batzen schleimiger Spucken der vom Himmel auf meinen Arm fällt.
  • Kakerlaken die von Kindern mit einem Bleistiften getötet werden und dann als Puck missbraucht werden
  • Tote Ratten in der Eingangstür die am Schanz gepackt werden und vor die Tür geworfen werden.
Angry Birds - Der absolute Renner hier



Eva und Julia: Zwei Freundinnen die in Cebu (Stadt auf den Philippinen) ein freiwilliges soziales Jahr machen. Wir sind sind von der selben Organisation und kennen uns deshalb schon alle aus Deutschland. Die beiden haben die Christmas-Party zum Anlass genommen und haben uns für ein paar Tage besucht. Natürlich haben sie sich auch unsere Arbeit im Slum angeschaut. Und es bei 3 weißen auf einmal drehen die Kids dort durch. Nach anfänglicher Schüchternheit, hatte sich bald eine Traube von Haumichtot wie vielen Kids um uns herum gebildet. Nach einigen Spielereien, Fotos und rumalbern sind wir, zum Bedauern der Kinder wieder weitergegangen.
Das fröhliche Wiedersehen war schon einmal ein Vorgeschmack auf Weihnachten, da wir vom 22.12 – 02.01 zwei Wochen nach Cebu fliegen und zusammen die Feiertage genießen.

The Circle: Ein uriges Resort im Norden von Manila in einem winzg kleinem Surfer-Ort, in dem wir unser letztes Wochenende verbracht haben. Ein paar Bambushütten, viele Hängematten, Chillout-area mit Kissen und dazu die richtige entspannente Strandmusik. Zwischen den Surfstunden war somit immer für eine passende Atmosphäre zum Entspannen gesorgt.
Surfen ist im Prinzip genauso wie ich es mir vorgestellt habe: Total anstrengenden, nicht gerade leicht, eine gute Gelegenheit um Kratzer und blaue Flecken zu sammeln, aber das alles wird mehr als wett gemacht von dem Gefühl der King zu sein, wenn man es mal schafft aufzustehen und auf der Welle zu reiten.
Das Wochenende war einfach perfekt, und jeder der mich hier besuchen kommt, mit dem werde gehe ich aufjedne Fall schnurstracks in The Circle gehen.








Korbi bei der Akupunktur



Ich hoffe, es ließ sich herauslesen, dass es mir im Moment recht gut geht, obwohl oder gerade weil so viel los ist. Diese Woche überkommt mich sogar der Weihnachtsstress hier, so viele Dinge gibt es zu erledigen... Weihnachtstress ohne jegliche Weihnachtsstimmung.

Ich wünsche auf jedem Fall jedem in Deutschland eine gesegnete Weihnachtszeit mit lecker Plätzchen, heißem Glühwein und vieleicht klappts sogar mit der ein oder andere Schneeflocke.
In diesem Sinne werden wir dann zusammen weiße Weihnachten im Geiste zusammenfeiern – ihr im warmen Haus in dem euch der Schneemann im Garten durchs Wohnzimmerfenster angrinst und ich am weißen Strand unter Kokosnusspalmen.

René




Samstag, 12. November 2011

Up and down


Servus,
heute möchte ich mal eine kleine Selbstreflexion zum Besten geben. Dazu möchte ich auf das im letzten Beitrag zu Anfang erwähnte „Tief“ eingehen.

Nach den ersten Wochen des Kulturschocks folgten Wochen der Interesse, Neugier und der neuen Erfahrungen. Danach, etwa nach 2 Monaten, stellte sich eine alltäglich wiederholende Routine ein und vermischte sich mit einer gewissen Sehnsucht nach alten Gewohnheiten. Ich vermisste, das geborge Umfeld von Familie und Freunden in dem man sich nicht als „Fremder“ fühlt. Vor allem auf der Arbeit fällt es durch die kulturellen Unterschiede, der Sprachbarriere und den verschiedenen sozialen Milieus schwer mit Leuten näher in Kontakt zu kommen. Gerade hierbei ärgert man sich häufig über sich selbst: Abends lernt man nichts und am nächsten Tag versteht man die Leute wieder nicht. Außerhalb der Arbeit wird man zwar recht häufig von Leuten in ein Gespräch verwickelt, da man als Ausländer oft nach seiner Herkunft gefragt wird, aber engere Bekannte oder sogar neue Freunde zu finden, ist ein Vorgang der (zum Glück?) nicht von Heute auf Morgen von Statten geht. So ist es nicht verwunderlich, dass ich mich des öfteren in die deutsche Zweisamkeit zurückziehe. An der Stelle sei angemerkt, dass ich bin wirklich froh nicht allein hier zu sein. Man kann noch so viel Interesse an der neuen Kultur, Land und Leute haben, oft braucht man einfach ein bisschen deutsche Heimat um sich herum, dass man im Alltag nicht untergeht.
Zudem musste ich feststellen, dass einige Vorstellungen und Hoffnungen nicht der Realität entsprechen. Damit muss man leben, dies erfordert eine gewisse Flexibilität und ein zurückschrauben der eigenen Erwartungen. Alles in allem ein sehr Interessanter aber nicht immer leichter Prozess bei man auch viel über sich selbst lernt.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich diese „Phase“ hinter mir gelassen habe (aber wie genau weiß man das schon?) und mich in einer neuen spannenden Situation befinde. Das alles lässt sich aber im Nachhinein viel leichter und besser analysieren. So habe ich diese sogenannte „Tiefphase“ eher als ständige Antriebslosigkeit und dominierendes „Kein-Bock-Gefühl“ wahrgenommen. Anstatt Abends etwas zu unternehmen, sich Gedanken um die Arbeit zu machen, Pläne zu schmieden oder Tagalog zu lernen, habe ich mir dann halt nach Feierabend lieber einen Film angeschaut und nichts gemacht. Im Grunde ist dann das dann ja nichts besonders, bei dem man sich irgendwelche Gedanken macht. Aber wenn ich jetzt zurückblicke glaub ich, dass die Gründe eben doch weitreichender waren.
- Ein kurzer Einblick in meine Gefühls- und Gedankenwelt. -



Im Moment geht es mir wieder richtig gut. Neben unserem Kurzurlaub liegt es wohl daran, dass wir neue Leute in und um unserem Haus kennengelernt haben. Das meiste Austauschstudenten, darunter auch Deutsche.
Paalam :)


p.s. Wer etwas Zeit zur Verfügung hat und sich für mein Projekt und meine Arbeit interessiert sollte sich unbedingt die Videos (Part 1&2) anschauen. Insbesondere im Part 2, ab Minute 3, kann man einen sehr schönen Einblick in meine Arbeit gewinnen.
http://www.pusosapuso.org/alsabuhay.html

Mittwoch, 9. November 2011

Einmal weißer Strand, bitte.

Ein sonniges Hallo aus dem fernen Osten,

nachdem ich in letzter Zeit eher durch ein kleines Tief der Motivationslosigkeit gegangen bin, befinde ich mich nun wieder ganz auf Höhe. Nicht zuletzt liegt es daran, dass wir letzte Woche einen 5 tägigen Ausflug an einen Reisekatalog-Strand nach Mindoro gemacht haben.
Via Wasserstraße gelangten wir direkt an den "White Beach" von Puerto Galera und machten es uns dort gemütlich. Neben einer Reihe von Bars, Restaurants, Accessoirs-Shops und Resorts zum Übernachten gab es dort nichts außer Sand, Dschungel, Berge und die Unendlichkeit des Himmels und der See. Perfekt um zu relaxen und trotzdem etwas zu erleben, sich auszuruhen und trotzdem Spaß zu haben und um zu schlafen und trotzdem lange Nächte unter dem sternenklaren Himmel zu erleben.
Doch ein Bild sagt bekanntlich mehr als Tausend Worte:

Bei herrlichem Sonnenschein auf dem Weg zum "White Beach"

Kurzer Halt an der Straße bei einer Rollertour mit 2 Iranern. Ringsherum überall Palmen.

Hoffentlich fallen die Kokosnüsse uns nicht auf dem Kopf....

Sonne, Strand, Palmen und Schaukeln :) Was will man mehr?

Leider habe ich keine Frankenflagge dabei, sodass Korbis Bayernflagge für unsere imperalistischen Machtgelüste herhalten muss.

Sonnenuntergang unter Palmen

Ein Wasserfall kreuzte unserem Weg. Leider konnte man dort nicht baden. 



Meine Kamera ist geblendet vom Licht

Herrlich :)

Leider konnten wir uns diesen Club nur von Außen ansehen, da man uns leider nicht hineingelassen hat....

Korbi und ich.  Irgendwo im Nirgendwo


Wünsch euch allen eine schöne Zeit in Deutschland... oder wo ihr euch gerade so rumtreibt!

Mittwoch, 19. Oktober 2011


Nun ist es endlich wieder soweit: Es gibt einen neuen Blogeintrag. Ich erzähl euch einfach mal kurz was die letzten paar Tage so passiert ist. Ich denke ich werde in Zukunft versuchen, kürzere dafür aber öfter etwas auf die Seite zu schreiben.

Die letzten Tage ging es relativ rund hier auf den Philippinen. Am Sonntag habe ich an einem Fußballgauditunier teilgenommen. 
Typisch philippinisch hat das Turnier nicht um 8:30 wie geplant, sondern um 10 Uhr angefangen. Mit solche Verspätungen muss man hier einfach rechnen. Da Fußball nicht gerade populär auf den Philippinen ist, waren auf dem ganzen Turnier wohl mehr Ausländer als Einheimische anwesend. Aber mindestens einer von den anwesenden Filipinos war ein Nationalspieler, fand ich auch sehr lustig. Ganz in diesem Sinne befand sich auch in unserem Team kein einziger Filipino. Nach langer Zeit mal wieder richtig Fußball zu spielen hat verdammt viel Spaß gemacht. Allgemein gab es bei dem Turnier keine großen Unterschiede zu denen in Deutschland. Der größte Unterschied ist wohl das Wetter. Die Sonne war echt brutal an dem Tag. Die letzten beiden Spiele konnte auch nicht mehr mitspielen weil es mir nicht mehr so gut ging. Zum vorherrschendem Schwindel gesellten sich Kopfschmerzen und ein bisschen Übelkeit. Sport und die pralle Mittagssonne ist für einen Deutschen wie mich wohl keine gesunde Kombination. Jetzt weiß ich zumindest wie ich das nächste mal damit umzugehen habe.

Zuhause angekommen war ich wirklich müde und erschöpft. deshalb bin ich schon um 7 schlafen gegangen. Aber nach nicht mal 10 Minuten schlummern wurde ich aufgeweckt, von Korbi der mich aus dem Nebenzimmer anrief. Denn ihm ging es noch viel schlechter als mir. Er lag schon den ganzen Tag im Bett und hatte mit Fieber zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Fieber auf über 40°C gestiegen. Die Sache wurde verdammt ernst. Nach vielem hin und her telefonieren, beschlossen wir ins Krankenhaus zufahren. Dort wurde er erst einmal in der Emergency untersucht. Glücklicherweise stelle sich heraus, dass es kein Denguefieber war. Immerhin! Er hatte sich einen Fieber-Durchfall-Virus eingefangen, auch keine schöne Sache.
Davon habe ich allerdings erst Montagmorgen erfahren, da ich noch Sonntagnacht heimgefahren bin. Die ganzen Tests haben sich ziemlich in die Länge gezogen und ich war selbst nicht wirklich fit. Am nächsten Tag bin dann morgens gleich zu ihm gefahren und habe ihm Klamotten etc. vorbeigebracht.
Seit Sonntagabend lag Korbi nun im Krankenhaus und ist Heute (Mittwoch) wieder entlassen worden. Da ich der einzige „verfügbare Mann“ war, habe ich die letzten Tage mehr oder weniger auf Korbi aufgepasst, dabei ging es vor allem darum ihm Sachen in Krankenhaus zu fahren und ihm einfach Gesellschaft zu leisten. Nach dem Sonntagsstress haben die etwas ruhigeren Tage, ohne Arbeit, danach ganz gut getan. Im Krankenhauszimmer ließ es sich auch ganz gut aushalten, so war es mit Fernseher und Kühlschrank besser ausgestattet als unsere eigenen Zimmer. Allerdings auch um einiges teurer....
Wir sind hier auf jeden Fall alle froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und hoffentlich bald wieder alles seinen geregelten Gang gehen kann.
Bei dem Vorfall ist vor allem der gute Service unserer Auslandsversicherung hervorzuheben. Sehr beruhigend für die Zukunft, falls doch einmal etwas passieren sollte. Da wird einem erst bewusst wie wichtig eine Versicherung sein kann. Viele Leute hier hätten sich den Krankenhausbesuch nicht leisten können...

Hoffe euch in Deutschland geht’s auch allen gut!
Es folgen noch ein paar Bilder aus den letzten Wochen. Exklusiv mit Kommentar und Beschreibung ;)

Der Bahn-Plan von Metro Manila. Man beachte jedes dieser farbigen "Bezirke" ist eine eigene (Milllionen)-Stadt.


Ein toter blutender Hund auf einem Fleischmarkt. Leider habe ich kein Bild von den Schweineköpfen und den hängenden Rindern ;)




Vor 2 Wochen haben wir ein anderes Konvent der Salvatorianer in der Province besucht. Dort lebt auch ein deutscher Pater der uns mit Erdinger Weißbier, Brot, Salami und Käse begrüßt hat. Das war schon ziemlich geil. Im rießigen hauseigenen Garten wird alles angepflanzt was wachsen kann.  Neben Kokosnüssen, Bananen und Ananas befanden sich auch diese Pflanzen dort. Wer weiß um was es sich handelt? Kennen tut ihr sie alle ;)

 


Auch hier auf den Philippinen wird Oktoberfest gefeiert. Die bayrischen Köstlichkeiten haben wir leider nicht probiert, sodass ich nicht sagen kann ob es hier wie in der Heimat schmeckt. Außerdem gabs auf alle importierten Biere 10%. Sind trotzdem noch um einiges teuerer als das einheimische Bier.


Freitag war unser Coffein-Tag. Nach 4 Dosen Mountain Dew für jeden von uns  und ein paar verrückten Aktion im Zimmer sind wir völlig aufgedreht durch Manila gewandert. Natürlich konnten auf unserem Weg nicht einfach so an den Cafés vorbei gehen. Deshalb folgten noch eine Latte und ein Espresso... und jede Menge Spaß. Fazit: Man redet ziemlich viel und schnell, ist total enthusiastisch, bekommt Bauchschmerzen, muss oft aufs Klo und fällt nach einigen Stunden völlig erschöpft in sein Bett.

Dienstag, 13. September 2011

Morgen??? - Fangt einfach an, der Rest kommt von allein!


Magandang araw!
Kamusta ka na?

Guten Tag! Wie geht es dir? Phrasen wie diese sind mittlerweile Alltag für mich geworden, denn seit über einer Woche arbeite ich nun im Slum während nebenbei fleißig Tagalog gelernt wird.

Vor gut 2 Wochen haben wir uns das erste mal mit unserem richtigen „Chef“ (Father Artur) getroffen, der bis dahin in Australien war, und haben mit ihm alle noch offenen Fragen besprochen. Vor allem die eine Frage brannte uns auf der Seele:
Wann werden wir mit unserer Arbeit anfangen? - Morgen!
Morgen???? - Fangt einfach an, der Rest kommt von allein.

Gesagt, getan. Am nächsten Tag wurden Korbi und ich, bewaffnet mit Buntstiften und Malblättern auf unsere Schüler losgelassen. So sind wir mit einem Repertoire von 5 - 10 Sätzen Tagalog, einem mulmigen Gefühl im Bauch und ohne wirklichen Plan losmarschiert um uns unserer Aufgabe als „Lehrer“ zu stellen. Zum Glück haben uns die Teachers von Puso sa Puso die ersten Male immer begleitet, da wir sonst nicht einmal unsere Kids gefunden hätten, da das Slum (das Viertel heißt Parola) mit seinen tausend verwickeltem Gassen einem Labyrinth gleicht.

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Kurzer Exkurs zu meiner Arbeit: Korbi und ich haben jeder 21 Kinder, im Alter von 3 – 6, die es zu unterhalten, betreuen aber vor allem zu unterrichten gilt. Dazu haben wir die Kinder in 7 Gruppen á 3 Kinder aufgeteilt. Unser Stundenplan schaut im Moment so aus, dass wir Montags und Mittwochs sowohl morgens als auch nachmittags jeweils 2 Gruppen haben. Die restlichen Tage: Frühs arbeiten, nachmittags Sprachschule. (Das ist nicht immer stressfrei)
Den Kindern sollen Grundkenntnisse, wie zum Beispiel die Zahlen, Buchstaben, einige englische Begriffe, und motorische Fähigkeiten (Stift halten, ausmalen, etc.), möglichst spielend beigebracht werden. Nebenbei soll ihnen durch den regelmäßigen Unterricht eine gewisse Ordnung und Disziplin vermittelt werden, um sich an das spätere Schulleben zu gewöhnen. Trotz allem soll der Spaß an der Sache für die Kinder nicht verloren gehen.
Das Ziel des Ganzen ist es, die Kinder auf die Schule vorzubereiten, damit sie dort bestehen können. Die Schule ist hier zwar prinzipiell für alle zugänglich, allerdings müssen das Geld für Schulsachen, -uniform und Fahrtkosten von den Eltern übernommen werden. Das ist oftmals viel Geld für diese Familien, deshalb sollte das Kind in der Schule zumindest nicht untergehen. Und viele der Grundfähigkeiten können daheim nicht vermittelt werden, weil entweder die Zeit und\oder das liebe Geld fehlt oder das Kind vernachlässigt wird. So, das war das.
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Dass wir wissen wo die Kinder wohnen ist für uns deshalb so wichtig, weil wir direkt daheim, in ihren Häusern den Unterricht halten. Während mittlerweile nicht mehr alles vollkommenes Neuland für mich ist waren die ersten Stunden wirklich hart und Nerven aufreibend . Das alles ist eine ganz neue Erfahrung für mich. Eine fremde Kultur unter komplett anderen Umstände, Mittelpunkt vieler Menschen die mir Sachen hinterher rufen, (Hey Joe, what's your name? …) und ich kann die Sprache nicht sprechen! Aber ich als Fremdkörper, soll den Kindern Sachen beibringen???

Aus diesem Grund sind die ersten „Unterrichtsstunden“ viel mehr dazu angedacht gewesen, sich an den Slum zu gewöhnen und sich mit den Umständen und den Familien bekannt zu machen. Bis jetzt habe ich deshalb den meisten Kindern einfach Stifte und Blätter zum Ausmalen gegeben. Dieses Prinzip versteht jedes Kind und es bereitet Freude.
Meine Beobachtung bis hierhin ist, dass das Slum nicht so schlimm ist wie ich es anfangs wahrgenommen habe. Das liegt daran, dass wir im vorderen Teil des Slums arbeiten, in dem alles relativ sauber gehalten ist und zum anderen, dass man sich vermutlich einfach an die Umstände gewöhnt. Immerhin ist es das Zuhause von einer Unmenge von Leuten, die dort auch so angenehm wie möglich leben wollen. Die Eltern sind meistens sehr nett zu mir und versuchen auch oft mit mir zu reden, was leider, aufgrund meiner Tagalog Unkenntnis, noch nicht so gut klappt. Sie sind mir auch eine sehr große Hilfe, in dem sie ihre Kinder motivieren und Sachen auf Tagalog erklären. Sie sind sehr interessiert in meine Arbeit und freuen ich sehr darüber. Zumindest bin ich bisher noch auf keine negative Resonanz gestoßen. Das gibt mir auf gibt mir auf jeden Fall viel Mut für die Zukunft, dass ich hier das Richtige mache und meine Arbeit als Hilfe wahrgenommen wird.

Die Kinder selbst sind alle total goldig und liebenswürdig. Sie sind einfach verdammt knuffig :D Natürlich alle auf ihre eigene Weise, keins ist wie das andere. Viele sind (ich hoffe mal jetzt noch) ziemlich schüchtern und deshalb ziemlich brav. Freuen sich aber um so mehr über mich und meine bunten Stifte. Mit denen ist es natürlich am leichtesten und schönsten zu arbeiten. Andere hatten besonders am die erste Stunde Angst vor mir weil sie mich nicht kannten und ich groß und weiß bin. Oder vielleicht einfach weil ich komische Haare habe ;)
So kam es in den ersten Stunden der Gruppen vor, dass einige Kinder geweint haben. Ne wirklich beschissene Situation. Was macht man mit einem weinendem Kind wenn man es nicht trösten kann? Gott sei dank, haben mich in den ersten Stunden sowohl die Teachers als auch die Eltern in solchen Situationen unterstützt.
Außerdem musste ich in meiner aller ersten Stunde herausfinden wie groß die Macht der Süßigkeiten bei Kindern in diesem Alter ist. Während ich nach der Stunde dem ersten Kind ein Candy in die Hand drückte, fing hinter meinem Rücken ein Kind das Weinen an. Nachdem ich dieses beruhigt hatte, (während sämtliche Leute mich dabei beobachtet haben wie ich mit der Situation kämpfte) und ihr auch ein Bonbon gegeben habe, war das dritte Kind schon einige Meter weiter gerannt und hat auch das weinen angefangen. Er ließ sich auch nicht mehr beruhigen, so habe ihm die Süßigkeit hingelegt und bin etwas verunsichert einfach weitergegangen. (Aus sicheren Quellen weiß ich, dass er es überlebt hat) Ausgerechnet bei meiner ersten Gruppe waren keine Eltern zur Hilfe vor Ort. Nach diesem etwas holprigem Anfang ist es mit den Kindern glücklicherweise nur noch besser geworden.
Von dieser Anekdote wieder zurück zu den Kindern: Denn es gibt noch diejenigen die ganz und gar nicht schüchtern sind, sondern vor schier endloser Energie sprühen. Statt ruhig sitzen zu bleiben und zu malen laufen sie im ganzen Raum herum und bombardieren mich mit Fragen, die ich oftmals nicht verstehe. Im Gegensatz zu Abends bin ich in solchen Situationen immer total motiviert Tagalog zu lernen.
Alles in allem macht die Arbeit mir unglaublich viel Spaß, obwohl ich im Moment noch mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfe habe. Man kann auch schon sagen, dass schon einiges viel routinierter geworden ist. Ich weiß auf welchem Stand die Kinder sind, mache mit ihnen auch schon verschiedene Arbeitsblätter und lerne ihnen, ihre Namen zu schreiben. Sowohl die Kinder als auch ich werden immer lockerer und sicherer im Umgang miteinander. Zudem bekomme ich mehr und mehr heraus wie man mit den Kids kommunizieren kann, sowohl mit Tagalog als auch mit Händen und Füßen. Es ist auf jeden Fall alles total aufregend!
Abschließend ist zu sagen, dass es wohl die richtige Entscheidung war uns ins kalte Wasser zu schmeißen, obwohl noch viel Wasser den Main hinunter fließen muss um sich an all die Gegebenheiten im Slum zu gewöhnen, z.B. dass manche Kinder offensichtlich nahe am Wasser gebaut sind und ich manchmal fast Blut und Wasser geschwitzt habe, weil mir in manchen Situationen das Wasser bis zum Hals stand, fühle ich mich dort schon beinahe so wohl wie ein Fisch im Wasser. (Jetzt muss ich erst ein mal kurz Wasser lassen). Ich würde mal sagen darin, so viele Wasser-Redensarten in in einen Satz einbauen, kann mir keiner das Wasser reichen. Diese gibt es aber auch wie Sand am Meer.


Zum Schluss noch ein kleiner Schnelldurchlauf an sonstigen Dingen die ich die letzte Woche hier so erlebt habe:
Vor einer Woche durften wir eine Gewitter, der etwas stärkeren Art miterleben. Wir waren Abends gerade auf einem Markt, als es in anfing in Ströme zu gießen und obendrauf schüttet es auch noch aus Eimern. Wir stellten uns mit vielen anderen Leuten Unter und beobachtet das Naturschauspiel. Irgendwo aus dem schwarzen Himmel ertönten Donner, als ob eine Wolke neben dem Ohr explodierte. Die dazugehörigen Blitze sorgten dann für eine vollkommene Gruselatmosphäre, die mit Respekt, Ehrfurcht und Faszination gut zu beschreiben ist. Nach etwa einer Stunde wurde der Regen etwas schwächer, sodass wir entschieden uns ein Taxi zunehmen und heimzufahren. Also Schirm auf und ab durch die Regen um ein Taxi zu suchen. Nach ungewöhnlich langem Warten fanden wir eins, dass uns mitnahm und uns durch das Zentimeter hohe Wasser Richtung Zuhause fuhr. Zwei Straßen vor unserem Ziel hieß es dann plötzlich: „Aussteigen“ Da eine Zwischenstraße vollkommen überschwemmt war konnten wir dort nicht weiterfahren und mussten durch kniehohes Wasser waten. Während wir versuchten uns einen Weg durch die Fluten zu bahnen, konnten wir beobachten wie die Anwohner dieser armen Gegend eimerweise Wasser aus ihren kleinen Häusern schöpften. Besonders gefährlich waren einige Stellen, an denen wohl die Gullideckel herausgehoben wurden damit der Regen besser ablaufen kann, dadurch entstanden aber Löcher in der Straße die man nicht sofort erkannte. Mit einem geschulten Auge konnte man kleine Strudel auf der Wasseroberfläche erkennen, die vor der Gefahrenstelle warnten. Schließlich kamen wir mit über 2 Stunden Verspätung bei den Salvatorianern an, die noch etwas Abendessen übrig hatten. Man hatte ich an dem Abend einen Hunger.

Außerdem waren wir am Sonntag mal in der Provinz außerhalb von Manila. Father Artur und Chris (von Puso sa Puso) haben uns zum Essen in ein „floating Restaurant“ eingeladen. Dabei handelte sich um ein paar idyllische Hütten am Rande eines riesigen Sees. Ringsherum waren exotische Pflanzen, Bäume und Reisfelder: Jede Menge Reisfelder. Aus der Großstadt raus zu kommen und wieder frische Luft zu atmen hat so richtig gut getan. Jeder Atemzug wurde doppelt genossen. Zudem war das Essen echt Spitze. Nach der anstrengenden Woche in Parola genau das richtige um ein bisschen zu genießen und relaxen.

Oh man, ist schon wieder viel länger geworden als ich mir das vorgestellt habe. Aber lesen hat ja noch Niemandem geschadet. Wenn du den Eintrag bis hierhin gelesen hast, gehörst du zu einer Gruppe von Intellektuellen die noch Texte, länger als Chatzitate, an einem Stück lesen können. Glückwunsch! Achja da du dir eh schon die Mühe gemacht hast: Über Feedback freue ich mich auch immer :)

Ich hoffe euch läuft das Wasser im Mund zusammen wenn ihr schon an meinen nächsten Blogeintrag denkt ;)
Also ByeBye und haltet den Kopf über Wasser.

Dienstag, 30. August 2011

Mit dem Jeepney in die Mall um Toast zu kaufen.


Hallihallo,

In diesem Blogeintrag möchte ich euch ein euch einen Einblick in das Leben hier in Manila geben:

Eine der größten Umstellungen hier ist natürlich das Essen. Brot ist hier ein Fremdwort und die Brötchen haben keine Kruste und sind süß. Deshalb gibt es jetzt bei uns seit 3 Wochen ungetoastetes Toastbrot. Sehr lecker! Da wir weder Küchen noch Kühlschrank in unserem Zimer haben ist es sowieso ziemlich schwer gutes Essen für daheim zu finden. Allerdings haben wir uns nun einen Wasserkocher geleistet mit dem wir uns Fertignudelsuppen „kochen“ können. Man darf sich, dass als philippinische 5-Minute Terrine vorstellen. Mal schauen was uns in Zukunft noch einfällt um unser tägliches Essen zu verbessern.
Ansonsten bleibt natürlich immer noch die Option des Essen gehen. Die normalen Restaurants sind natürlich schon etwas billiger als in Deutschland aber auch nicht übermäßig. Allerdings kann man in den Slumvierteln, wie zum Beispiel Parola schon extrem billig essen. Dort gibt es einen Stand mit verschiedenen Fleisch, Fisch oder Vegetarischen Gerichten. Diese sind sehr unterschiedlich und kaum mit den deutschen zu vergleichen, da sie anders zubereitet werden. Da man meistens nicht weiß was man da eigentlich genau isst, ist jedes Gericht ein Abenteuer für sich. Meistens schmeckt das Essen aber ziemlich gut. Und die Beilage ist natürlich IMMER Reis... ohne Reis bekommt man hier nichts serviert. Das ganz wird dann in eine Plastiktüte verpackt und schon hat man Essen to go. Dafür zahlt man dann umgerechnet 50ct – 1€ und es macht echt satt.
Ansonsten ist die Essenskultur, wenn man sich mal die Restaurants anschaut eine Mischung zwischen dem asiatischen und dem amerikanischen Essen. So herrscht hier eine echte Fast-Food Inflation an jeder Ecke stehen, PizzaHut, KFC, BurgerKing und McDonalds (der hier übrigens einen Lieferservice hat ;)) und viele, viele andere die man aus Deutschland überhaupt nicht kennt. (z.B. Jollibee, Chowking, TacoBell, Wendy's, Greenwich usw.... ) 
Allgemein gibt es hier ziemlich viele amerikanische Produkte und ziemlich viele Leute die auf die amerikanische Mentalität abfahren. Insgesamt sind die Menschen hier aber alle sehr nett und freundlich und sind ziemlich oft am lächeln. Als Weißer hört man auch sehr häufig: „Hey Joe“ oder „Hey Americano“, da für die Philipinos alle Weißen zunächst einmal Amerikaner sind. 

Auch das Einkaufen ist hier anders: Begrüßt wird mit einem freundlichem „Hi Sir“ und im Geschäft steht an jeder Ecke ein Verkäufer der dir beim Einkaufen zusieht. Das ist schon wieder nervig. Die Geschäfte haben hier alle ungefähr doppelt bis dreimal soviel Angestellte wie die in Deutschland, sodass es schon mal vorkommen kann, dass auch plötzlich 6 Angestellte um dich einen herum stehen. Zudem haben gibt es hier viele kleine Supermärkte die 24 Stunden, 7 Tage die Woche geöffnet haben. Und nach dem Einkauf wird ALLES in eine Plastiktüte gepackt. Geschäfte, so wie wir sie aus Deutschland kennen, findet man hier auch nur in den riesigen Malls (Einkaufscenter), in denen man sich auch schon mal verlaufen kann. Ansonsten gibt es hier viele kleine Supermärkte, Apotheken oder so Miniläden für Essen, Flipflops oder sonst irgendwas. Und dann gibt es auch noch in ein Paar Vierteln richtig Große Märkte auf denen man auch jeden Scheiß bekommt, gefälschte Klamotten zu Spotpreisen, Obst, Gemüse bis hin zu Führerschein, Doktortitel und Universitätsabschluss. Dort gibt ist es natürlich richtig billig einzukaufen, allerdings teilweise auch richtig versifft und die Qualität lässt auch oftmals zu wünschen übrig. 

Sehr prägend für das Bild Manilas ist auch, dass es an jeder Ecke Securitys stehen. So werden jedes mal die Taschen durchsucht wenn man Bahnfahren möchte, in eine Mall möchte. Die Kontrolle sind zwar ziemlich sinnlos weil meistens überhaupt nicht gescheit in die Tasche schauen und man trotzdem alles mitnehmen könnte wenn man nur wollte. Trotzdem schreckt es natürlich schon ab wenn man überall Wachmänner mit Schlagstock, Pfefferspray und Pistole herumstehen sieht. Vor Banken oder Juwelieren kann man auch des öfteren eine fette Pumpgun in den Händen des Security erblicken. 

Für mich als Landkind (War mir bisher nicht so bewusst, dass ich wirklich eins bin!) ist der Umzug in eine 20 Millionen Metropole natürlich eine riesige Veränderung. An die Fortbewegung mit U- und S-Bahn bin ich nicht gewöhnt. Während man sich in einer deutschen Großstadt auf den vielen Plänen gut zurecht findet, muss man sich vollkommen umstellen. Das Bahnnetz, hat nur 3 Linien und ist somit ziemlich schlecht ausgebaut ist. Allerdings ist es mit Abstand die schnellste Möglichkeit von A nach B zu kommen. Denn als Haupttransportmittel dienen in Manlia die Jeepneys. Das sind alte amerikanische Armee Fahrzeuge aus dem 2.Weltkrieg, die zu Bussen umgebaut und jedes individuell bunt bemalt wurde. Ohne die Jeepneys würde die Stadt wirklich sehr grau und trist aussehen. Allerdings ist das System nicht ganz einfach zu verstehen. Die Stadt ist in bestimme Bezirke aufgeteilt und vorne in den Jeepneys hängen Schilder, die angezeigen in welche Bezirke der Jeepney fährt, dadurch ergibt sich dann eine bestimmte Route. Bis auf den Weg nach Parola, hab ich auch (noch?) keine Ahnung wie ich die Jeepneys benutzen muss. Man kann in einen Jeepney jederzeit einsteigen, wenn einer vorbei fährt, man muss dem Fahrer nur ein Handzeichen geben. Genauso funktioniert das Aussteigen: Man signalisiert dem Fahrer, dass man aussteigen will und schon hält er mitten auf der Straße an. Dadurch gibt es keine festen Haltestellen und man muss beim fahren ständig aufpassen wo man sich gerade befindet.
Da die Straßen hier allerdings so gut wie immer völlig überfüllt sind steht man häufig im Stau und die Fahrten ziehen sich immer unnötig in die Länge. Der Verkehr ist schon wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, Fahrstreifen gibt es nicht, jeder versucht sich durchzuschlängeln und Hupen scheint ein sehr begehrtes Hobby zu sein und Verkehrsschilder habe ich hier auch noch keine gesehen. Der Lärm in Kombination mit den extremen Abgasen und dem Smog haben bei mir anfangs fast immer zu Kopfschmerzen geführt. Da sehnt man sich wieder richtig nach einem ruhigen Plätzchen in der Natur, da kann es dann auch ruhig mal nach Gülle stinken, besser als der Smog ist es alle mal. 
Eine weiterer, uns unbekannter, Verkehrsteilnehmer ist das Tricycle. Das ist eine Fahrrad, Mofa oder Motorrad mit einem Beiwagen. Da sie nicht so groß wie Autos oder Busse sind kommt man damit vergleichsweise schnell vorran, allerdings kann man nur Kurzstrecken damit fahren. 
 Als letzte aber teuerste Variante bleibt das Taxi, dass aber meistens auch zwischen den anderen Autos auf der Straße feststeckt, aber mit einer Klimaanlage doch einen gewissen Komfort bietet. Zu erwähnen ist noch, dass die meisten Autos hier, in Deutschland sehr wahrscheinlich keinen TÜV bekommen würden und die Abgase jede deutsche Umweltpolitik lächerlich erscheinen lassen.

So das war der „kleine“ Einblick in Manila. Ist schon wieder länger geworden als geplant...
Und es gibt natürlich wieder ein paar Bilder, damit man sich das alles besser vorstellen kann.



Das ist einer von vielen Jeepneys





Das ist ein Straßenstand den es hier in unzähligen Variationen, für Süßigkeiten, Zigaretten und Essen gibt.

Das sind die Tricycles

Das ist der Verkehr...

Die Philipinos sind halt eisenharte Geschäftsmänner ;-)