Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kleine Geschichten für zwischendurch


Einige Stichworte mit kurzer Story, was so passierte seit meinem letztem Blogeintrag:
Auch wenn ich mich wirklich bemühte habe mich an die wichtigsten Ereignisse zu erinnern sind chronologische Ungereimtheiten nicht ausgeschlossen....



Vegetarisches Essen: Mein Körper hat sich wohl schon dermaßen an (gammel-??) Fleisch gewöhnt, dass er nicht damit zurecht kam als wir vegetarisch Essen war, sodass er sich mein Körper in einen rigurosen Vermieter verwandelte: Alles raus was keine Miete zahlt! Egal ob vorne oder hinten. Nach einer Nacht voller Qualen und wenig Schlaf, lag ich 3 Tage ziemlich geschwächt daheim in meinem Bett und betrieb aktive Erholung.


Sonnen-Erlebnisse in Parola
  • Fröhliche, lachenende Kindergesichter die mir mit Vollspeed auf der Straße entgegenrennen
  • Mit Knete spielen. Und das jeden Tag aufs neue :)
  • Eine Gruppe Kinder die neben mir läuft und schreit: „Teacher coming, Teacher coming!“
  • Einen Becher voll mit herrlich erfrischendem Kokosnuss-Wasser.
  • Wenn man immer öfter mal ein paar Sätze Tagalog versteht und sogar antworten kann :D

Ich und meine Kids :)


 

Lyla: Australische Austauschstudentin, Mitbewohnerin in unserem Wohnheim und mittlerweile unsre beste Freundin hier. Nicht nur, dass wir endlich jemaden in unserem Haus kennen, sondern sie nimmt uns auch auf sämtliche Studentenpartys und Veranstaltungen mit, wodurch wir im letzten Monat sämtliche neue Leute kennengelernt haben.
Getrieben von ihrem unbändigem Tatendrang und ihrer jederzeit mitreisender guten Laune können wir schon jetzt auf einige unvergessliche Erlebnisse zusammen zurückblicken.

 


Studentenpartys: Ich habe aufjeden Fall den Eindruck gewonnen, dass einige Austauschstudenten nicht der Weiterbildung wegen, den weiten Weg auf die Philippinen angetretten sind. Man lernt dort aufjeden Fall ziemlich viele Leute von überall aus der Welt kennen. Wir haben dort sogar schon waschechte Filipinos kennengelernt! Mit meiner in diesem Bereich gesammelten Erfahrung , lässt sich rückblickend sagen, dass es sich auf Poolpartys immer noch am besten feiern lässt, zudem hier auch in der Nacht die Temperaturen immer wieder gerne auf eine Abkühlung ins kühle Nass einladen. 




 



Robert: Ein deutscher Volunteer in Manila, den wir hier kennengelernt haben. Machen mittlerweile ziemlich viel zusammen, obwohl wir doch recht weit auseinander wohnen. Während er nun am Wochenende manchmal bei uns übernachten kann, können wir unter der Woche nach der Arbeit immer gern vorbei schauen. Dort können auch unsere Kochkünste unter Beweis stellen, was uns in unserem Wohnheim leider verwährt bleibt. 


 

Puso-sa-Puso Christmas-Party: Eine rießige Weihnachtsfeier für über 1000 Slumkinder, die von unserem Projekt veranstaltet wurde. Ab 8:00 Uhr sind wir wie fleißigen Bienlein dort herumgeschwirrt, haben aufgebaut, eingetütet und vorbereitet. Da man für so ein Event aber nicht nur ein paar helfende Hände braucht, hat unser Chef seine Kontakte spielen lassen, sodass sich im Laufe des Vormittags mehrere 100 Freiwillige in der Freiluftaula eines Pausenhofes versammelt haben. Jeder von uns hatte dann die ehrenvolle Aufgabe 5 Kinder zu betreuen. Am Anfang hat jedes Kind ein Mittagessen bekommen und als Nachtisch gab es eine kleine Tüte zuckersüßer Leckereien. Das war natürlich ganz im Sinne der Kinder. Nachdem wir danach das Programm mit einem Eröffnungsgebet eröffnet hatten, konnte die Show beginnen. Angefangen mit einem eher lahmen Hundedresseur über einen mittelmäßigem Zauberer wurde die Vorstellung von einem echt genialem Jongleur und Künstler beendet. Für die Kinder war es natürlich ein einziges gigantisches Highlight, bei dem 2000 Augen mit der Sonne um die Wette gestrahlt haben. Als jedes Kind am Schluss noch ein kleines Weihnachtsgeschenk bekommen hat, musste die Sonne resigniert aufgeben.
Es war aufjeden Fall ein einzigartiges Erlebnis, bei dem ich mal aufs neue erfahren habe, wie ansteckend doch glückliche Kinder sind. 
(Leider habe ich im Moment noch keine Bilder von der Christmas, es werden aber sicher noch ein paar großartige folgen!)
 

Eröffnungsgebet: Geschrieben, übersetzt und vorgetragen von Korbianan Winkler und René Nüßlein! Eine Woche vor der großen Weihnachtsfeier wurde uns eröffnet, dass wir den Nachmittag mit einem Gebet eröffnen werden. Da wir allerdings ein selbstgeschriebens Gebet in Tagalog auswendig vor ca. 1500 vortragen sollten, war es eine richtige Mammutaufgabe für uns. Nach intesivem Üben kam dann unser großer Auftritt. 1000 Kinder und toten Stille.
Unser holpriger Vortrag brachte nur ansatzweise zum Vorschein, wie angespannt und panisch es in meinem Innerem aussah. Nach unserer „unendlich“ langen Fürbitte, ernteten wir von einen begeisterten Applaus von unseren Zuhörer. Offentsichtlich waren alle mit uns zufrieden, außer wir selbst, da wir es eigentlich besser gekonnt hätten. Genau genommen haben wir auch wirklich viele Fehler gemacht, aber ich glaube man hat gesehen, dass wir uns Mühe gegeben haben und wie hart es für uns war. Jetzt bin ich zumindest wieder um eine Erfahrung reicher. 
 

Merkwürdige bis verstörende Vorkommnise in Parola
  • Betrunkener Onkel der mich bedrängt und küssen will.
  • Ein fetter Batzen schleimiger Spucken der vom Himmel auf meinen Arm fällt.
  • Kakerlaken die von Kindern mit einem Bleistiften getötet werden und dann als Puck missbraucht werden
  • Tote Ratten in der Eingangstür die am Schanz gepackt werden und vor die Tür geworfen werden.
Angry Birds - Der absolute Renner hier



Eva und Julia: Zwei Freundinnen die in Cebu (Stadt auf den Philippinen) ein freiwilliges soziales Jahr machen. Wir sind sind von der selben Organisation und kennen uns deshalb schon alle aus Deutschland. Die beiden haben die Christmas-Party zum Anlass genommen und haben uns für ein paar Tage besucht. Natürlich haben sie sich auch unsere Arbeit im Slum angeschaut. Und es bei 3 weißen auf einmal drehen die Kids dort durch. Nach anfänglicher Schüchternheit, hatte sich bald eine Traube von Haumichtot wie vielen Kids um uns herum gebildet. Nach einigen Spielereien, Fotos und rumalbern sind wir, zum Bedauern der Kinder wieder weitergegangen.
Das fröhliche Wiedersehen war schon einmal ein Vorgeschmack auf Weihnachten, da wir vom 22.12 – 02.01 zwei Wochen nach Cebu fliegen und zusammen die Feiertage genießen.

The Circle: Ein uriges Resort im Norden von Manila in einem winzg kleinem Surfer-Ort, in dem wir unser letztes Wochenende verbracht haben. Ein paar Bambushütten, viele Hängematten, Chillout-area mit Kissen und dazu die richtige entspannente Strandmusik. Zwischen den Surfstunden war somit immer für eine passende Atmosphäre zum Entspannen gesorgt.
Surfen ist im Prinzip genauso wie ich es mir vorgestellt habe: Total anstrengenden, nicht gerade leicht, eine gute Gelegenheit um Kratzer und blaue Flecken zu sammeln, aber das alles wird mehr als wett gemacht von dem Gefühl der King zu sein, wenn man es mal schafft aufzustehen und auf der Welle zu reiten.
Das Wochenende war einfach perfekt, und jeder der mich hier besuchen kommt, mit dem werde gehe ich aufjedne Fall schnurstracks in The Circle gehen.








Korbi bei der Akupunktur



Ich hoffe, es ließ sich herauslesen, dass es mir im Moment recht gut geht, obwohl oder gerade weil so viel los ist. Diese Woche überkommt mich sogar der Weihnachtsstress hier, so viele Dinge gibt es zu erledigen... Weihnachtstress ohne jegliche Weihnachtsstimmung.

Ich wünsche auf jedem Fall jedem in Deutschland eine gesegnete Weihnachtszeit mit lecker Plätzchen, heißem Glühwein und vieleicht klappts sogar mit der ein oder andere Schneeflocke.
In diesem Sinne werden wir dann zusammen weiße Weihnachten im Geiste zusammenfeiern – ihr im warmen Haus in dem euch der Schneemann im Garten durchs Wohnzimmerfenster angrinst und ich am weißen Strand unter Kokosnusspalmen.

René